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Gernlinden: Die erste Juni Woche stellte die Feuerwehr Gernlinden, wie auch die meisten anderen Feuerwehren im Landkreis Fürstenfeldbruck, vor außerordentliche Herausforderungen. Der erste Alarm ging am Sonntag, den 02. Juni um 02:09 Uhr ein. Die Feuerwehren aus Gernlinden, Maisach und Esting wurden zu einem Personenunfall im S-Bahnhof Gernlinden gerufen. Ein 35-jähriger Mann übersah beim Überqueren der S-Bahngleise einen durch eine Baustelle umgeleiteten Interregio-Zug und wurde von diesem erfasst und verstarb noch an der Unfallstelle. Die Feuerwehr musste zur Bergung und zur Untersuchung durch die Kripo Fürstenfeldbruck die Unglücksstelle ausleuchten. Nach vier Stunden Arbeit im Dauerregen kehrten die Helfer gegen 6 Uhr früh ins Gerätehaus zurück. Nach einer kurzen Erholungspause erfolgten dann ab 13 Uhr verschiedene Einsätze jeweils bedingt durch den tagelangen Regen und das sich aufstauende Oberflächenwasser. Im Ortsgebiet wurden verschiedene Straßen überflutet und bei mehreren Häusern lief Wasser durch Lichtschächte in die Keller. Auf der Baustelle hinter dem neuen Seniorenwohnheim in der Ganghofer-Str. bildete sich ein See der sich seinen Weg in die Tiefgarage des kurz vor der Eröffnung stehenden Altenheimes bahnte. Zur Vermeidung weiterer Schäden wurde vom Notfall-Lager in Eichenau Sandsäcke organisiert die Schlimmeres verhindern konnten. Nachdem die Arbeiten im Ort gegen 17 Uhr erledigt waren, wurden die Gernlindner Helfer von der Feuerwehr Überacker angefordert. Durch den Regen hatte sich die Maisach innerhalb von 24 Stunden von einem normalen Pegel auf Rekordstand hochgearbeitet und drohte Teile des Ortes zu überfluten. In dem Gebiet beim Krautgartenweg lief das Grundwasser in die Keller und zusätzlich kam es zum Überlaufen des Abwasserkanals im Bereich der Siedler-Str. Mit insgesamt drei Fahrzeugen und zwei Löschgruppen gelang es der Feuerwehr Gernlinden im Abschnitt Siedler-Str. das Grundwasser soweit abzusenken, dass sich die Situation nicht weiter verschlechterte und auch die Kanalisation konnte soweit abgepumpt werden, dass keine weiteren Schäden entstehen konnten. Durch glückliche Fügung endete der Anstieg der Maisach wenige Zentimeter vor dem Austreten aus dem Flussbett. Im Verlauf der Nacht auf Montag begann sie sogar trotz weiterem Regen zurück zu gehen, so dass die Gernlindner Helfer Montag gegen 7 Uhr aus dem Einsatz rausgelöst werden konnten. Nach einem kurzen Frühstück und einem Schichtwechsel auf den Fahrzeugen erfolgte ein Hilfeersuchen der Feuerwehr Eichenau über die Kreiseinsatzzentrale Fürstenfeldbruck. Der Starzelbach und verschiedene Zuflüsse drohten schon seit Sonntag Teile von Eichenau zu überfluten und trotz Unterstützung durch ein Kontingent aus Landsberg waren die Eichenauer Kräfte an die Grenze des Machbaren gestoßen. Mit einem Löschgruppenfahrzeug unterstützen die Gernlindner, wie auch andere Wehren aus dem Landkreis den ganzen Montag die Sicherungsmaßnahmen und das Abpumpen von Grundwasser aus verschiedenen Häusern und Tiefgaragen. Gegen Montagabend konnte die Einsatzstelle dann an die Kameraden aus Puchheim-Ort übergeben werden, die hier ebenfalls aushalfen. Nach den durchgängigen Arbeiten stand dann noch die aufwendige Reinigung des Materials an, was gegen Montagnacht erledigt war. Der nächste Alarm kam dann Dienstag Vormittag, bei dem in Gernlinden Ost ein Keller durch Grundwasser in Mitleidenschaft gezogen wurde und abgepumpt werden musste. Insgesamt leisteten die Helfer aus Gernlinden in den vier Tagen 20 Einsätze mit rund 490 Stunden Arbeitszeit. Auch das Löschfahrzeug der Jugendgruppe, welches aus dem Jahr 1969 stammt und eigentlich nur der Schulung dient, musste mit ausrücken. Zusätzlich zur Belastung in der eigenen Feuerwehr stellte die FF Gernlinden auch einen Teil des Mannschaft der Kreiseinsatzzentrale. Diese Rückfallebene wird immer dann im Feuerwehrhaus Fürstenfeldbruck in Betrieb genommen, wenn die Integrierte Leitstelle bei großflächigen Schadensereignissen an Ihre Grenzen stößt und es nicht mehr schafft vier Landkreise gleichzeitig zu koordinieren. Das Konzept hat sich in den letzten Jahren bewährt und ermöglichte es auch dieses Mal die überörtliche Koordination der Hilfskräfte im Landkreis geordnet ablaufen zu lassen.

 

Im Einsatz: MZF, ELW 2(Alt), ELW 3, TLF 16/25, LF 8, LF 8(Jugend), RW, 

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