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Über die Feuerwehr

Wer in Deutschland den Notruf 112 wählt, bekommt innerhalb kurzer Zeit (In Bayern gilt der Grundsatz – innerhalb von 10 Minuten) Hilfe von der Feuerwehr. Ob es sich dabei um freiwillige oder hauptberufliche Kräfte handelt, ist dem Hilfsbedürftigen in der Regel egal. Kann es auch sein, denn Fahrzeuge, Schutzkleidung, Ausrüstung und Ausbildung sind in weiten Teilen gleich. Dies macht es für Nichtfeuerwehrleute allerdings auch schwierig, das System Feuerwehr zu verstehen. Dieses möchten wir deshalb im Folgenden deshalb etwas genauer vorstellen.
Neben den Feuerwehren gibt es eine Reihe weiterer „Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben“, sogenannte BOS welche sich um die verschiedenen Teile der Notfallhilfe kümmern. Hierzu gehören neben der Feuerwehr u.a die Kräfte der Polizei, Rettungsdienste, THW, Berg- und Wasserrettungen. Viele davon arbeiten ebenfalls mit freiwilligem, ehrenamtlichem Personal.

 

System Freiwillige Feuerwehr:

Berufsfeuerwehren gibt es, verglichen mit freiwilligen Feuerwehren, sehr wenige in ganz Deutschland. In Bayern nur in den 7 größten Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern. In der Gemeinde Maisach wird die Sicherheit 24 Stunden / 7 Tage die Woche durch die aktiven Mitglieder Ihrer 6 Freiwillige Feuerwehren gewährleistet. Die Ausbildung wie auch die Ausstattung folgt dabei bayernweit denselben Standards wie sie auch in einer Berufsfeuerwehr gelten. In Deutschland gibt es rund 23.700 Feuerwehren (Freiwillige, Berufs- und Werkfeuerwehren zusammengerechnet) mit etwa 1,1 Millionen aktiven Feuerwehrleuten. Rund 95 Prozent der Feuerwehrleute in Deutschland sind ehrenamtlich organisiert. Nur bei den restlichen 5 Prozent handelt es sich um Berufsfeuerwehrleute, hauptberufliche Werkfeuerwehrleute oder so genannte hauptamtliche Kräfte (zusammen keine 50.000 Kräfte in ganz Deutschland). Die Basis für den flächendeckenden Brandschutz sowie die Sicherstellung der Technischen Hilfe bildet damit grundsätzlich das System der "Freiwilligen Feuerwehr".

 

Die Feuerwehren der Gemeinde Maisach sowie im Landkreis Fürstenfeldbruck

In der Gemeinde Maisach gibt es die sechs freiwilligen Feuerwehren in Maisach, Gernlinden, Überacker, Rottbach, Germerswang und Malching. Im gesamten Landkreis Fürstenfeldbruck wird der abwehrende Brandschutz, die Menschen- und Tierrettung sowie die Technische Hilfeleistung durch insgesamt 51 Freiwillige Feuerwehren sichergestellt. 2374  aktive Feuerwehrfrauen und -Männer (Stand 2021) verrichten in diesen Feuerwehren ihren Dienst. Mit insgesamt 285 Mitgliedern (Stand 2021) stellen die sechs Feuerwehren der Gemeinde Maisach einen nicht unwesentlichen Bestandteil der Einsatzkräfte im Landkreis.

 

Träger:

Der Brandschutz sowie die Sicherstellung der Technischen Hilfeleistung ist laut "Bayerischem Feuerwehrgesetz" Aufgabe der Gemeinden (Kommunen). Um diesen beiden Forderungen gerecht zu werden, unterhalten die Gemeinen bzw. Städte freiwillige Feuerwehren und das dafür nötige Gerät. In den Freiwilligen Feuerwehren besteht das Personal aus ehrenamtlichen Helfern. Da ehrenamtliche Feuerwehrleute in großen Städten nicht in der Lage wären, die tägliche Flut an Einsätzen zu bewältigen und damit Ihren "eigentlichen" Beruf aufs Spiel zu setzen, werden in Ballungszentren Berufsfeuerwehren unterhalten. Nichtsdestotrotz gibt es aber auch dort oft noch freiwillige Feuerwehren um im Katastrophen bzw. Großschadensfall auf die nötige Kapazität an Einsatzkräften zurückgreifen zu können. Ein nahes Beispiel hierfür ist die Freiwillige Feuerwehr der Landeshauptstadt München, welche mit 22 Abteilungen der Freiwilligen Feuerwehr die Kräfte der 10 Berufsfeuerwachen unterstützt.

Damit nicht jeder das passende Sondergerät für jeden Einsatzfall vorhalten muss, unterstützen die Landkreise die Feuerwehren in ihrem Bereich mit Sonderfahrzeugen (z.B. Einsatzleitwagen, Schlauchwagen, Sonderlöschmittel, Geräte zur Bewältigung von Sturmschäden bzw. Hochwasser.. uvm.) oder gewähren Zuschüsse zu solchen Fahrzeugen und Geräten. Bei der Feuerwehr Gernlinden ist beispielsweise ein Einsatzleitwagen 2 des Landkreises Fürstenfeldbruck stationiert.

Der Freistaat fördert die Feuerwehren in Bezug auf Zuschüsse zu Einsatzfahrzeugen, speziellem Gerät sowie Feuerwehrhäusern und betreibt die drei Staatlichen Feuerwehrschulen (Geretsried, Regensburg, Würzburg) die für eine professionelle Ausbildung der Feuerwehrdienstleistenden sorgen.

Der Bund beteiligt sich am deutschen Feuerwehrsystem mit flächendeckend bereitgestellten Fahrzeugen zum ABC-Schutz, sowie zur Wasserförderung über längere Strecken und technischen Hilfeleistung.

 

Ehrenamt und Beruf:

Die Mitgliedschaft in einer Freiwilligen Feuerwehr ist mehr als nur Freizeitbeschäftigung oder Hobby. Aufgrund des breiten Aufgabenspektrums (Brandschutz, sicherstellen der Technischen Hilfeleistung, Umweltschutz) müssen sich Feuerwehrfrauen und -Männer ständig aus- und weiterbilden, die Fahrzeuge bzw. Gerätehauser pflegen und im Einsatzfall Tag und Nacht ihre "Freizeit" opfern. Der Spagat zwischen Beruf und Freiwilliger Feuerwehr ist dabei nicht immer einfach! Zwar gibt es im Bayerischen Feuerwehrgesetz eine gesetzliche Grundlage, welche eine Freistellung gewährleistet:

"Arbeitnehmern dürfen aus dem Feuerwehrdienst keine Nachteile im Arbeitsverhältnis sowie in der Sozial- und Arbeitslosenversicherung erwachsen. Während des Feuerwehrdienstes, insbesondere während der Teilnahme an Einsätzen, Ausbildungsveranstaltungen, Sicherheitswachen und am Bereitschaftsdienst und für einen angemessenen Zeitraum danach sind sie zur Arbeitsleistung nicht verpflichtet. Ihre Abwesenheit haben sie, wenn es die Dienstpflicht zulässt, dem Arbeitgeber rechtzeitig mitzuteilen. Dieser ist verpflichtet, ihnen für Zeiten der Freistellung das Arbeitsentgelt einschließlich aller Nebenleistungen und Zulagen fortzuzahlen, das sie ohne Teilnahme am Feuerwehrdienst erzielt hätten.“ Art.9Abs(1) BayFw

Allerdings ist dies nicht immer ohne Weiteres vor dem Arbeitgeber zu rechtfertigen. Die Kommunen übernehmen bei längeren Einsätzen Verdienstausfallzahlungen, eine vernünftige Kombination von Feuerwehrdienst und Beruf ist aber nur mit einem verständnisvollen Arbeitgeber möglich. Trotz dem ernsten Hintergrund und der zeitintensiven Fortbildung bleibt die Freiwillige Feuerwehr trotzdem vor allem eines – Ein äußerst spannendes und nützliches Hobby & Ehrenamt!

 

Ausbildung in der Feuerwehr:

Nur wer ständig übt und sich weiterbildet ist im Ernstfall fähig professionelle Hilfe zu leisten. Deshalb ist die Ausbildung ein wichtiger Teil der Feuerwehrarbeit. In den Freiwilligen Feuerwehren findet Sie auf drei verschiedenen Ebenen statt:

Säulen der Ausbildung
 

1. Der größte Teil der Ausbildungsarbeit findet dabei in der eigenen Wehr statt: Regelmäßige Übungen, Leistungsprüfungen, Fahrzeugkunde und Objektbesichtigungen gehören unter anderen dazu.

2. In der Regel sind alle Feuerwehren eines Landkreises in einem "Kreisfeuerwehrverband" zusammengeschlossen (siehe Kreisfeuerwehrverband FFB). Auf Landkreisebene wird so meist eine Vielzahl an Lehrgängen angeboten. Im Landkreis Fürstenfeldbruck umfasst das Angebot unter anderem: Grundausbildung (Modulare Truppausbildung), Maschinisten-Ausbildung, Atemschutzausbildung, Sprechfunkausbildung, Erste Hilfe Ausbildung, Patientengerechte Rettung aus PKW & LKW, Träger von Chemikalienschutzanzügen, Sicherheitstraining für Maschinisten, Fortbildung für Gruppenführer, Schulung für Brandmeldeanlagen, Führungsassistentenausbildung uvm.. Ein wesentlicher Teil der Feuerwehrausbildung kann somit über die Angebote im Landkreis abgedeckt werden.

3. Die dritte Säule der Ausbildung bilden die Feuerwehrschulen der Länder. In Bayern gibt es drei Feuerwehrschulen mit Standorten in Regensburg, Würzburg und Geretsried. Die Kosten für Lehrgänge, Unterkunft und Verpflegung werden dabei vom Freistaat Bayern getragen. Das Lehrgangsangebot an den Feuerwehrschulen ist vielfältig und umfasst sowohl Grund- wie auch Spezialausbildungen. z.B.: Gruppenführer/in, Technische Hilfeleistung, Drehleitermaschinist/in, Gefährliche Stoffe, uvm.

 

Der Feuerwehrverein:

Entgegen der allgemeinen Vermutung sind Freiwillige Feuerwehren grundsätzlich keine Vereine. Viel mehr stellen sie eine gemeindliche Einrichtung zur Erfüllung der Pflichtaufgabe, ähnlich dem Bauhof dar. Allerdings gibt es fast flächendeckend zu jeder Freiwilligen Feuerwehr auch einen eingetragenen Verein. Die Feuerwehrvereine haben es sich meist zur Aufgabe gemacht, die aktive Feuerwehr durch finanzielle Mittel zu unterstützen sowie Traditionen zu pflegen. Die finanziellen Mittel der Vereine stammen meist aus Mitgliedsbeiträgen bzw. Spenden, oftmals aber auch aus deren eigenen Einnahmen (in Gernlinden beispielsweise durch Einnahmen bei Veranstaltungen). Alle aktiven Mitglieder sind Teil des Feuerwehrvereins, ebenso alle ehemaligen „passiven“ Mitglieder. Fördermitglied kann zusätzlich jeder werden, der die Feuerwehr unterstützen möchte.

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