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90jahre kleinGernlinden: Am vergangenen Samstagabend feierte die Freiwillige Feuerwehr Gernlinden Ihr 90 jähriges Jubiläum. Nach einem ökumenischen Gottesdienst in der Bruder-Konradkirche unter der Leitung von Pfarrer Terance Palliparambil und Prädikantin Ingrid Sengpiehl-Schlam fand der offizielle Festakt im Pfarrsaal Bruder-Konrad statt. Geladen waren rund 120 Gäste, darunter Vertreter der Gemeindefeuerwehren, des Gemeinderates der Ortsvereine sowie die Feuerwehr Esting als Patenfeuerwehr.

Wie Vereinsvorstand Hannes Haschka in seiner Rede ausführte wurde die Freiwillige Feuerwehr Gernlinden auf Anregung des Bezirksfeuerwehrvertreters Riedl im Jahr 1925 von 31 beherzten Bürgern des damals noch kleinen Ortes ins Leben gerufen. Bereits 1926 konnte eine erste Motorspritze und rund 200m Schlauchmaterial organisiert werden, um im Brandfall die mit Müh und Not errichteten Häuser zu schützen.

So finden sich bereits im Jahr 1926 sechs Brandereignisse im Protokollbuch. 1929 folgte die Einweihung des ersten Feuerwehrgerätehauses, das 1964 aber dem Bau der neuen Kirche weichen musste.

Am 04.08.1938 war ein Großfeuer im Gut Gernlinden ausgebrochen, das aufgrund von Problemen mit der Wasserversorgung erst nach fünf Tagen gelöscht werden konnte. Während des 2. Weltkrieges wurde die Feuerwehr Sonntag für Sonntag zu Wachdiensten, Hilfspolizei- und Streifendiensten herangezogen und auch in den Bombennächten im benachbarten München eingesetzt. Als immer mehr Feuerwehrmänner zum Wehrdienst eingezogen wurden, übernahmen Frauen den Brandschutz in Gernlinden. Bei einem Luftangriff wurde das Feuerwehrgerätehaus in Mitleidenschaft gezogen und schwer beschädigt.

Nach dem Krieg waren viele Gernlindner bereit, die Feuerwehr wieder aufzubauen. So wurde 1949 in Eigenleistung ein Tragkraftspritzenanhänger gebaut und die Gemeinde beschaffte 1957 eine Tragkraftspritze. In dieser Zeit sind einige schwere Einsätze der Feuerwehr zu verzeichnen, so der Absturz eines Kampfflugzeugs vom Typ F86 auf Gernlinden sowie der Zusammenstoß zweier Güterzüge.

1967 wurde von der Gemeinde das Feuerwehrgerätehaus an der Brucker Straße errichtet, das dann in den Jahren 1983 und 2007 immer wieder erweitert wurde. Neben verschiedensten Einsätzen bei Bränden und technischen Hilfeleistungen blieben unter anderem der Einsatz im Fliegerhorst Fürstenfeldbruck beim Olympiaattentat 1972, die Orkanstürme Wiebke und Vivian 1990, das Pfingsthochwasser und der Orkan Lothar 1999, der Schneebruch 2006 bei dem sogar Unterstützung für den Bayerischen Wald geleistet wurde, sowie das Juni-Hochwasser 2013 in Erinnerung.

Der 1. Kommandant Sebastian Meiler stellte in seiner Festrede die aktuelle Entwicklung der Feuerwehr Gernlinden dar. Mit ihren aktuell 70 aktiven Mitgliedern stellt die Feuerwehr Gernlinden auch die Besatzung des Einsatzleitwagens des Landkreises Fürstenfeldbruck, der bei größeren Schadensereignissen die Aufgabe hat, den örtlichen Einsatzleiter mit entsprechender Kommunikations- und Führungsinfrastruktur zu unterstützen. Ein Konzept, dass sich seit rund 20 Jahren sehr bewährt hat. Bürgermeister Hans Seidl sowie Kreisbrandrat Hubert Stefan gratulierten der Feuerwehr zu Ihrem Jubiläum und lobten die hervorragende Ausbildung und die generationenübergreifende Gemeinschaft in Gernlinden.

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